UFFRUR! Utopie und Widerstand im Bauernkrieg 1524/25Die Ausstellung in Bad Schussenried
Als Teilprojekt der Großen Landesausstellung des Landesmuseums Württemberg erzählt die Ausstellung „UFFRUR! Utopie und Widerstand im Bauernkrieg 1524/25“ von den Ereignissen im deutschen Südwesten zwischen Juni 1524 und Juni 1525. Die Ausstellung wird im Kloster Schussenried in Oberschwaben zu sehen sein, einem der regionalen Schwerpunkte der Aufstände. Auch das Kloster selbst war Schauplatz der Geschehnisse: Am 29. März 1525 wurde es von Bauern besetzt und geplündert.
Inhalt der Ausstellung sind die historischen Ereignisse im ganzen Südwesten, vom Schwarzwald bis in den Odenwald, vom Allgäu bis in den Kraichgau. Die Bauern hatten sich gegen die Ausbeutung durch ihre Herren erhoben, forderten Freiheit und Gerechtigkeit und politische Teilhabe. In den „12 Artikeln” fassten sie diese Forderungen zusammen, die Schrift verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Noch während den Verhandlungen hatten sich die Bauern bewaffnet. Schließlich waren es aber die Adligen, vertreten durch den sogenannten „Schwäbischen Bund”, die sich für ein äußerst gewaltsames Vorgehen entschieden: In mehreren Schlachten, die sich von April bis Juni 1525 erstreckten, fanden mehr als 50.000 Bauern und Bäuerinnen den Tod.
Die Ausstellung im Kloster Schussenried beleuchtet die politischen, ökonomischen, sozialen wie auch die geistig-religiösen Aspekte der Umbruchszeit des frühen 16. Jahrhunderts. Interessante und wertvolle Exponate, die voller spannender Geschichten stecken, werden den Besucher*innen der Ausstellung die Lebenswelten der damaligen Menschen, die Voraussetzungen des Aufstandes und die Abläufe des Bauernkriegs näherbringen. Ein Highlightobjekt ist sicherlich die „Weißenauer Chronik”, ein einzigartiges „Bilderbuch“ der Ereignisse rund um das Kloster Weißenau. Die Handschrift enthält neben detaillierten Beschreibungen der Ereignisse elf Federzeichnungen, die das Geschehen eindrucksvoll vor Augen führen. Insbesondere die zeitliche Abfolge des Bauernkriegs, die einzelnen Phasen sowie die Dynamik der Geschehnisse können anhand der Chronik in einzigartiger Weise erfahrbar gemacht werden.
Neben weiteren Originalobjekten, wie Kleidungsstücke, Kupferstiche, Flugschriften sowie Waffen, werden in der Ausstellung acht Menschen, die am Bauernkrieg beteiligt waren, mittels Künstlicher Intelligenz zum Leben erweckt! Sie nehmen die Besucher*innen mit in ihre Gefühlswelt, in dem sie aus ihrer Sicht von den damaligen Geschehnissen berichten: Von den Ungerechtigkeiten, die sie erfahren haben, von ihren Gewissenskonflikten, von Mut und Hoffnung, von ihren Emotionen, von ihrer Sicht auf die Ordnung der Dinge im Allgemeinen und auf die Ordnung der Gesellschaft im Besonderen.
Auf 900qm wird das Publikum nicht zuletzt durch die KI-generierten Protagonist*innen in die Dynamik der Ereignisse hineingezogen – von der Situation am Vorabend des Bauernkriegs, der die sozialen Hintergründe und die ökonomischen Ursachen beleuchtet, bis hin zu den resultierenden Schlachten des Krieges.
Förderer
Die Große Landesausstellung „UFFRUR! Utopie und Widerstand im Bauernkrieg 1524/25" wird gefördert aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, die Oberschwäbischen Elektrizitätswerke, den Landkreis Biberach, die Sparkassen-Finanzgruppe sowie die Eva Mayr-Stihl Stiftung. Die Ausstellung „UFFRUR!“ entsteht in Kooperation mit Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.
Die Ausstellung „UFFRUR!“ entsteht in Kooperation mit Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.